Anm. der Redaktion: der folgende Artikel wird veröffentlicht im Namen eines Lesers hier auf hueckwagazin.de. Textpassagen teilweise angepasst

Nachdem ich den Bericht über das Rockfestival in Etaples gelesen habe, kamen mir spontan die Erinnerungen an meine Jugend wieder hoch.

Es war Ende der 60’er Anfang der 70’er Jahre, als wir mit einigen Mitgliedern der Gruppe Les Bonz Enfants Kontakt bekamen, Wir spielten damals in einer Band, die u.a. den Kinderchor „Die Schloßspatzen“ auf ihrer Konzertreise nach Nordfrankreich begleiteten.

Als 16/17 jährige hingen wir damals in der einzigen Jugendkneipe vor Ort, dem Chelsea rum, und warteten damals darauf, dass uns jemand von offizieller Seite bespaßte. Daran hat sich ja bis heute nichts geändert. Da jedoch die Stadt keinerlei Anzeichen machte, uns Jugendlichen etwas anzubieten, haben wir das Heft selber in die Hand genommen, und unsere frisch geknüpften Kontakte aktiviert.

Bei den französischen Jugendlichen stießen wir auf offene Ohren, so dass sich hier, weit vor der offiziellen Städtepartnerschaft, ein reger Austausch entwickelte, der darin endet, dass wir über einen langen Zeitraum jeweils am Wochenende nach Frankreich fuhren, und dort mit unserer mittlerweile entstandenen Clique ordentlich abfeierten, aber auch sinnvolle Dinge taten. Ich kann mich entsinnen, dass wir uns damals wie Pioniere der Städtepartnerschaft fühlten.

Wenn ich heute daran zurück denke, war das eine wunderschöne Zeit, die uns mit vielen neuen Dingen bekannt machte. Das war gelebte Städtepartnerschaft. Heute sind dese Kontakte aus den unterschiedlichsten Gründen bei den meisten von uns eingeschlafen.

Wenn ich allerdings an das jährlich wiederkehrende Rockfestival in Etaples denke, frage ich mich, ob nicht auch heute eine solche Aktion, außerhalb jeglicher offiziellen Bindung, möglich ist. Vielleicht sollten wir unsere interessierten Jugendlichen im nächsten Jahr einfach in einen Bus packen und nach Etaples fahren, Fahrt und Unterkunft würde wir organisieren.

Wir können sicherlich nicht den Zeitgeist der 70’er zurückholen, aber ein bisschen Pioniergeist würde unserer Jugend nicht schaden.
Also, wer grundsätzlich Interesse hat, und unsere Idee nicht als Schnapsidee abtut,

ran an die Tasten und mailen.